R O M

EWIGE STADT

1.Schon die Römer der Antike sahen sich im göttlichen Auftrag einer zeitlosen Mission.
Jupiter selbst verkündet in Vergils Aeneis (Buch 1, 278 ff - geschrieben etwa 20 v. Chr.):

”His ego nec metas rerum nec tempora pono, . . . . . ."Diesen setze ich weder in Raum noch in Zeit eine Grenze.
.Imperium sine fine dedi. .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Endlos Reich hab ich ihnen verliehen. ...
.Romanos, rerum dominos gentemque togatam.” . . . Die Herren der Welt, das Volk im Gewande der Toga."

Gründung Roms: 753 v. Chr. (Mitte 8. Jh. gilt als archäologisch gesichert). 476 n. Chr.: Absetzung des letzen Kaisers “Romulus Augustulus” durch Odoaker, einen römischen Offizier germanischer Herkunft. Lebensdauer der antiken Stadt: unfassliche 1229 Jahre!

2. Doch bereits Jahrhunderte vor dem Ende der Antike (Schließung der Akademie - 529 n. Chr. - gilt als Ende der Antike) wird ROM zum Zentrum der (westlichen) Christenheit. Durch sein Toleranzedikt von Mailand leitet Konstantin der Große im Jahre 313 eine Epochenwende ein. Das Weiterleben der ‘Ewigen Stadt’ ist gesichert! ‘Petrus und Paulus übernehmen das Szepter von Romulus und Remus(Peterich). Ferner: dadurch dass Papst Leo 1. im Jahre 452 n. Chr. den grausamen Hunnenkönig Attila dazu bringt, die Stadt zu verschonen, schultert er die soziale Verantwortung des Kaisers Valentianus III, der sich im Palast 'verkrochen' hat.

Ganz natürlich - wohl ungewollt zunächst - wächst so die junge Kirche in die Verantwortung für die sozialen und politischen Aufgaben der antiken Stadt hinein und sichert damit ihre Existenz. Lateinische Sprache, römische Kleidung, das römische Rechtssystem (Codex Iuris Civilis abgewandelt übernommen als Codex Iuris Canonici - das Kirchenrecht) kennzeichnen die Kirche bis heute. In gewissem Sinn stellt das christliche Abendland die Fortsetzung des Imperium Romanum dar (s. u.).

Das Papsttum ist übrigens die einzige, seit 2000 Jahren ohne Unterbrechung funktionierende Institution der Welt (vgl. Matthäus 16,18: "Und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen"). Der Vatikan heute: "kleinster Staat der größten Weltmacht" (fast 1,3 Mia. Katholiken von Chile bis China).

3. Ferner

  • KARL d. Gr. - 25.12. 800 Krönung im Petersdom = ‘Geburtsschrei Europas’ (Peterich)
  • 962: Otto I: Gründung des Heiligen Römischen reiches Deutscher Nation ( —> 1806, Dauer = 844 Jahre)
  • 1870: Roma Capitale! (Rom - 2623 Jahre nach seiner Gründung - wieder Hauptstadt des vereinigten Italien)
  • 1957 (März:) Gründungsvertrag der EWG —> EU in der Sala Giulia im Rathaus auf dem Kapitol in Rom
  • 21. April 2022: 2775. Geburtstag der 'Ewigen' Stadt

Es gibt keine andere Stadt, die über eine derart lange Zeitspanne hinweg kontinuierlich am Leben blieb und nie ihre Bedeutung verloren hat.

4. Rom befruchtete (neben Florenz) die gesamte abendländische Welt kulturell in unvergleichlicher Weise; sie wird zu Recht Kulturhauptstadt des Abendlandes genannt ( —> Sprachen, Architektur, Recht, politische Systeme etc).

5. Nach traditioneller Lehrmeinung erreichte das Imperium Romanum seine größte Ausdehnung (rote Karte) unter Kaiser
Trajan (117 - 138 n. Chr.)

In Wirklichkeit aber (B. Verwiebe in A. U., 4 / 2005) lässt sich mit einigem Recht behaupten, dass das Römische Reich erst heute im 21. Jh. seine wahre Größe erreicht hat - zumindest wenn man die Verbreitung der lateinischen Sprache zum Kriterium nimmt.

1a + 1b (Span.) Romanische Sprachen als Muttersprachen
2 Romanische Sprachen als Amts- und Verkehrssprachen
. .

 
 

Weiter: ist es nicht ganz erstaunlich, dass die lateinische Schrift seit 2000 Jahren -- bis heute unverändert -- weltweit verwendet wird! Wir können die uralte Inschrift auf der Attika des Titusbogens auf dem Forum Romanum - auch wenn wir sie nicht verstehen* - zumindest entziffern: SENATUS POPULUSQUE ROMANUS —> SPQR --- Staatssiegel damals, städtisches Siegel heute. (*Senat und Volk von Rom)

 
6. Doch über all diese bedeutsamen Argumente hinaus gibt es einen noch tieferen Grund für die Entstehung des Wortes 'Ewige Stadt': So mancher Romreisende erlebt an vielen Stellen in diesem spirituellen Zentrum der christlichen Welt ganz unmittelbar und überraschend die Berührung und Begegnung mit dem EWIGEN. Der 'brennende Dornbusch' lodert plötzlich in seinem Herzen. Die Studienfahrt ist zur Pilgerreise geworden.

Rom in .Antike – Mittelalter – Neuzeit

Das Hüttendorf der ersten Römer unter Romulus u. Remus auf dem Palatin (Gründung Mitte 8. Jahrhundert v. Chr. gilt als gesichert)

Um 600 v. Chr. hat sich Rom bereits über die berühmten 7 Hügel ausgebreitet; deutlich die Servianische Stadmauer - heute noch an verschiedenen Stellen Roms zu sehen

Rom um 350 n. Chr. - das “Manhattan der Antike”

Rom im 18. Jh. (wie Piranesi es erlebte)
 

     Piazza Venezia, der heutige Mittelpunkt Roms

 

pfeil woelfin